Mariä Himmelfahrt, Diessen |
Mariä Himmelfahrt, kath.
Ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche Diessen
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Baugeschichte:
1020 | Die Stifterin der Klosteranlage Gräfin Kunizza, angebliche Enkelin Kaiser Ottos I. und Schwägerin des sagenhaften heiligen Rasso, verstarb. |
1110/20 | Es wurde ein neues Kloster auf günstig gelegener Anhöhe über dem See, Nähe des Kanonissenklosters St. Stephan errichtet. |
6. Februar 1132 | Papst Innozenz II. bestätigte die Gründung des Andechser Hausklosters Diessen. |
1464 | Eine Vorgängerkirche ist belegt, von ihr stammt noch in den Untergeschossen der Turm, der von Johann Michael Fischer jedoch wesentlich erhöht wurde. |
Im Dreißigjährigen Krieg | Das Kloster wurde geplündert und zerstört. |
1. Hälfte 17. Jhd. | Die heute sich auf dem vordersten nördlichen Seitenaltar befindliche Muttergottes wurde geschaffen. |
1610/20 | Die Einzelfiguren hlg. Augustinus und hlg. Monika, wurden von Hans Degler aus Weilheim geschaffen. |
1625 | Nördlich der Kirche wurde der Wirtschaftsflügel angebaut. Der ehemalige Marstall wurde vor einigen Jahren zur kath. "Winterkirche" St. Stephan ausgebaut. |
1681-1688 | Der Vorarlberger Baumeister Michael Tumb legte eine umfassende neue Planung fürs Kloster, unter Rücksichtnahme auf die im frühen 17. Jhd. errichteten Neubauten vor. Von diesen angebauten Klostertrakten ist nur noch der Ostflügel erhalten. |
1707 | Verleihung der Pontifikalrechte. |
1720-1728 | Neubau der Stiftskirche, jedoch ließ der 34. Probst Herculan Karg, aufgrund modernerer künstlerischer und theologischer Überlegungen die Kirche wieder bis auf die Grundmauern abtragen. |
Frühjahr 1732 | Teilweise Weiterführung des Rohbaus bzw. Neubau durch den Baumeister Johann Michael Fischer, der mit dem Diessener Himmel, wie sich die Klosterkirche fortan nannte, ein Meisterwerk hoher Vergeistigung und Vollkommenheit erreichte. Die ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche zu Diessen zählt heute zu den bedeutendsten Schöpfungen des Spätbarock im süddeutschen Raum. |
1736 |
In der Kuppel über dem Altarraum wurde das monumentale
Fresko, Christus auf der Weltkugel umringt von den
Heiligen des Dießener Stammhauses, der
Diessener Himmel, von
Johann Georg Bergmüller aus
Augsburg, geschaffen. Auch das
Fresko am Chorbogen, das die Gründung des
Klosters St. Georgen durch den seligen Rathardus
im Jahr 815 zeigt und das
Fresko über der Orgelempore
mit der Wiederauffindung der Gebeine des seligen Rathardus
wurden von
Johann Georg Bergmüller geschaffen.
Ebenso wurde das große
Langhausfresko, das an die beiden
Diessener Klöster und die päpstliche Stiftungsbestätigung
erinnert, von
Johann Georg Bergmüller geschaffen und signiert.
Das Herzstück des Mittelbildes gewährt einen Durchblick
in den Himmel und offenbart Maria als Himmelskönigin,
umgeben und verehrt von den Diessener Klöster und Kirchen.
Das Programm der Deckenbilder in der Klosterkirche
Mariä Himmelfahrt gilt als das Hauptwerk des Augsburger
Akademiedirektors
Johann Georg Bergmüller.
Bei seinen Arbeiten begleitete ihn sein Schüler Franz Martin Kuen aus Weißenhorn. |
1736/37 | Der Stuck wurde als Gemeinschaftswerk der Augsburger Künstler und Brüder Johann Michael und Franz Xaver Feichtmeier d. Ä., sowie Johann Georg Üblher aus Wessobrunn geschaffen! |
1737 | Für das 2. von Westen ausgehende, paarweise einander zugeordnete Altarpaar der Wandpfeilerkapellen, mit dem Thema "Guter Tod", schuf Johann Evangelist Holzer das nördliche Altarbild, Michael der Seelenführer, besiegt Luzifer. Auch die beiden Ölgemälde in der Sakristei, sie zeigen den seligen Rathardus und die selige Mechthildis, stammen von Johann Evangelist Holzer aus Augsburg. |
1738 | Das Hochaltargemälde "Himmelfahrt Mariens" wurde von Balthasar Augustin Albrecht geschaffen. Der Altaraufbau und die Skulpturen stammen von Joachim Dietrich. |
Um 1738 | Der Johann-Nepumuk-Altar unter der Empore wurde von Franz Xaver Schmädl geschaffen. |
7. September 1739 | Die neue Klosterkirche wird vom Augsburger Weihbischof Jakob von Mayr geweiht. |
1739 | Der Künstler Marx Krinner aus München schuf das Eisengitter mit dem Klosterwappen, das den dunklen Vorhallenbereich unter der Musikempore und den lichtvollen Hauptraum abtrennt. |
1740 | Das Altarblatt am Augustinusaltar wurde von Johann Georg Bergmüller geschaffen. Dieses Altarpaar bezieht sich auf den Inhalt "Umkehr und Bekehrung" . Das gegenüberliegende Gemälde am Magdalenenaltar (es stammt noch von der Vorgängerkirche) wurde von Johann Andreas Wolff geschaffen. |
1747 | Der Mensaaufsatz und die Figuren des Kreuzaltars wurden von Johann Baptist Straub geschaffen. |
Mitte des 18. Jhd. | Zahlreiche Krippenfiguren werden dem Umkreis Franz Xaver Schmädls zugeschrieben. |
1827 | Brandschaden am Turm. |
1846 | Der Turm wird in neugotischen Formen wiedererrichtet. |
1979/85 | Umfassende Renovierung und statische Sicherung der Kirche Mariä Himmelfahrt. |
1984 | Die aus dem Jahre 1738 stammende Orgel wurde renoviert, das Schnitzwerk und die Putten werden Johann Baptist Straub zugeschrieben. |
1986/87 | Der Turmaufbau wurde nach historischen Vorbildern rekonstruiert und ersetzt. |
Hochaltar
in Mariä Himmelfahrt |