Mariä Himmelfahrt, Diessen

Mariä Himmelfahrt, kath.
Ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche

Diessen
Landkreis Landsberg/Lech
Pfarramt Tel. 08807/94894-0, Fax 08807/94894-20
Gottesdienst Sonntags 9.00 Uhr

Foto von Mariä Himmelfahrt in Diessen


Baugeschichte:

1020 Die Stifterin der Klosteranlage Gräfin Kunizza, angebliche Enkelin Kaiser Ottos I. und Schwägerin des sagenhaften heiligen Rasso, verstarb.
1110/20 Es wurde ein neues Kloster auf günstig gelegener Anhöhe über dem See, Nähe des Kanonissenklosters St. Stephan errichtet.
6. Februar 1132 Papst Innozenz II. bestätigte die Gründung des Andechser Hausklosters Diessen.
1464 Eine Vorgängerkirche ist belegt, von ihr stammt noch in den Untergeschossen der Turm, der von Johann Michael Fischer jedoch wesentlich erhöht wurde.
Im Dreißigjährigen Krieg Das Kloster wurde geplündert und zerstört.
1. Hälfte 17. Jhd. Die heute sich auf dem vordersten nördlichen Seitenaltar befindliche Muttergottes wurde geschaffen.
1610/20 Die Einzelfiguren hlg. Augustinus und hlg. Monika, wurden von Hans Degler aus Weilheim geschaffen.
1625 Nördlich der Kirche wurde der Wirtschaftsflügel angebaut. Der ehemalige Marstall wurde vor einigen Jahren zur kath. "Winterkirche" St. Stephan ausgebaut.
1681-1688 Der Vorarlberger Baumeister Michael Tumb legte eine umfassende neue Planung fürs Kloster, unter Rücksichtnahme auf die im frühen 17. Jhd. errichteten Neubauten vor. Von diesen angebauten Klostertrakten ist nur noch der Ostflügel erhalten.
1707 Verleihung der Pontifikalrechte.
1720-1728 Neubau der Stiftskirche, jedoch ließ der 34. Probst Herculan Karg, aufgrund modernerer künstlerischer und theologischer Überlegungen die Kirche wieder bis auf die Grundmauern abtragen.
Frühjahr 1732 Teilweise Weiterführung des Rohbaus bzw. Neubau durch den Baumeister Johann Michael Fischer, der mit dem Diessener Himmel, wie sich die Klosterkirche fortan nannte, ein Meisterwerk hoher Vergeistigung und Vollkommenheit erreichte. Die ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche zu Diessen zählt heute zu den bedeutendsten Schöpfungen des Spätbarock im süddeutschen Raum.
1736 In der Kuppel über dem Altarraum wurde das monumentale Fresko, Christus auf der Weltkugel umringt von den Heiligen des Dießener Stammhauses, der Diessener Himmel, von Johann Georg Bergmüller aus Augsburg, geschaffen. Auch das Fresko am Chorbogen, das die Gründung des Klosters St. Georgen durch den seligen Rathardus im Jahr 815 zeigt und das Fresko über der Orgelempore mit der Wiederauffindung der Gebeine des seligen Rathardus wurden von Johann Georg Bergmüller geschaffen. Ebenso wurde das große Langhausfresko, das an die beiden Diessener Klöster und die päpstliche Stiftungsbestätigung erinnert, von Johann Georg Bergmüller geschaffen und signiert. Das Herzstück des Mittelbildes gewährt einen Durchblick in den Himmel und offenbart Maria als Himmelskönigin, umgeben und verehrt von den Diessener Klöster und Kirchen. Das Programm der Deckenbilder in der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt gilt als das Hauptwerk des Augsburger Akademiedirektors Johann Georg Bergmüller.
Bei seinen Arbeiten begleitete ihn sein Schüler Franz Martin Kuen aus Weißenhorn.
1736/37 Der Stuck wurde als Gemeinschaftswerk der Augsburger Künstler und Brüder Johann Michael und Franz Xaver Feichtmeier d. Ä., sowie Johann Georg Üblher aus Wessobrunn geschaffen!
1737 Für das 2. von Westen ausgehende, paarweise einander zugeordnete Altarpaar der Wandpfeilerkapellen, mit dem Thema "Guter Tod", schuf Johann Evangelist Holzer das nördliche Altarbild, Michael der Seelenführer, besiegt Luzifer. Auch die beiden Ölgemälde in der Sakristei, sie zeigen den seligen Rathardus und die selige Mechthildis, stammen von Johann Evangelist Holzer aus Augsburg.
1738 Das Hochaltargemälde "Himmelfahrt Mariens" wurde von Balthasar Augustin Albrecht geschaffen. Der Altaraufbau und die Skulpturen stammen von Joachim Dietrich.
Um 1738 Der Johann-Nepumuk-Altar unter der Empore wurde von Franz Xaver Schmädl geschaffen.
7. September 1739 Die neue Klosterkirche wird vom Augsburger Weihbischof Jakob von Mayr geweiht.
1739 Der Künstler Marx Krinner aus München schuf das Eisengitter mit dem Klosterwappen, das den dunklen Vorhallenbereich unter der Musikempore und den lichtvollen Hauptraum abtrennt.
1740 Das Altarblatt am Augustinusaltar wurde von Johann Georg Bergmüller geschaffen. Dieses Altarpaar bezieht sich auf den Inhalt "Umkehr und Bekehrung" . Das gegenüberliegende Gemälde am Magdalenenaltar (es stammt noch von der Vorgängerkirche) wurde von Johann Andreas Wolff geschaffen.
1747 Der Mensaaufsatz und die Figuren des Kreuzaltars wurden von Johann Baptist Straub geschaffen.
Mitte des 18. Jhd. Zahlreiche Krippenfiguren werden dem Umkreis Franz Xaver Schmädls zugeschrieben.
1827 Brandschaden am Turm.
1846 Der Turm wird in neugotischen Formen wiedererrichtet.
1979/85 Umfassende Renovierung und statische Sicherung der Kirche Mariä Himmelfahrt.
1984 Die aus dem Jahre 1738 stammende Orgel wurde renoviert, das Schnitzwerk und die Putten werden Johann Baptist Straub zugeschrieben.
1986/87 Der Turmaufbau wurde nach historischen Vorbildern rekonstruiert und ersetzt.


Hochaltar
in Mariä Himmelfahrt
Foto vom Hochaltar in Mariä Himmelfahrt


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