St. Wolfgang und Wendelin, Bobingen |
St. Wolfgang und Wendelin, kath.
Bobingen, Augsburger Str.
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Baugeschichte:
Eine Vorgängerkirche ist durch archäologische Funde unter
dem Kirchenboden der Wolfgangs- und Wendelinkapelle
gesichert. Aufgrund des Grabungsberichtes lässt sich in erster
Linie an einen Kirchenbau aus romanischer Zeit,
9./10. Jahrhundert, denken.
Im 11. oder 12. Jahrhundert wird neben der Ortskirche in Bobingen eine Kapelle im Unteren Dorf erbaut. Diese könnte bis zum Bau der spätgotischen Wolfgangskapelle anno 1520 weiterbestanden haben. Im Chorbogen erscheint neben den Renovierungsdaten von 1680, 1728 und 1901, auch die Jahreszahl 1523. Die Kapelle wurde schon im Jahre 1534, wohl beeinflusst von den Wirren der Reformationszeit, profaniert und als Holzplatz benutzt. Im Jahre 1596 führte die Augsburger Patrizierin von Rehlingen, die im Unteren Schloss des Oktavian Secundus Fugger ihr Wohnrecht hatte, die Kapelle ihrer ursprünglichen Bedeutung wieder zu. Im Jahre 1673 wurde ein neuer Dachstuhl errichtet und 1680 die Kapelle barockisiert. Die St. Josefsfigur am rechten Seitenaltar wurde von Lorenz Lidl im Jahre 1683 geschaffen. Am linken Seitenaltar werden Szenen aus dem Leben der Hlg. Wolfgang und Wendelin dargestellt. In den Jahren 1674-76 erhält die Kapelle ein Türmchen. Der moderne Flügelaltar von H. Schorer, folgte im Jahre 1936 dem nach Scherstetten verkauften Barockaltar. Das besondere Augenmerk gilt der Kupferstichfolge des Kreuzweges, die um das Jahr 1750 geschaffen wurden. Diese Stiche stammen von Gottfried Bernhard Göz und gehen auf seinen eigenen Ölbilder-Kreuzweg, der sich jetzt im Kloster Oberschönenfeld befindet, zurück. Von zahlreichen Kreuzwegmalern wurden die Göz-Stiche als Vorlage genutzt, sodass sich diese in vielen süddeutschen Kirchen wiederfinden.
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