St. Philippus und Jakobus, München |
St. Philippus und Jakobus, kath.
München, Kohlbrennerstraße 21
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Baugeschichte:
Die Ursprünge des Kirchleins gehen auf eine Schenkung
des Edelfreien Ratold im Jahr 839 an das Bistum Freising (unter Bischof Erchanbert) zurück.
Cunihoh,
der Sohn Ratolds, erweiterte 845 diese aus Gebäuden, Grund, Vieh und Knechten (Unfreien) von Gütern in Daglfing, Gronsdorf und Aufham bestehende Schenkung
um die "basilica in hon. quattuor Coronatorum domini ad Tagolfingas". Daglfing war seit Beginn seiner Kirchenhistorie Filialort der Urpfarrei Föhring.
In einem Ablassbuch des Freisinger Bischofs Nikodemus werden 1424 als Patrone die Apostel Philippus und Jakobus genannt.
Zur Zeit des Spätbarocks war es das Ziel der Daglfinger, ihre Kirche im neuen Glanz des Rokoko erscheinen zu lassen. Mit finanzieller Unterstützung aller Schwesterfilialen und Kapellen wird daher 1724 der Kirchenbau komplett durch einen Neubau ersetzt. Der Baumeister ist unbekannt, doch da an den berühmten Erbauer der Kirchen in Berg am Laim und Bogenhausen Johann Michael Fischer 1752 eine Rechnung über 13 Gulden für Löhne und Kalk beglichen wurde, ist es möglich, dass dieser zumindest beteiligt war am Daglfinger Kirchbau. 1738 konnte die Matrikel der Freisinger Diözese berichten: "Diese Kirche ist neu gebaut und hat drei Altäre: Der Hauptaltar ist zu Ehren der Apostel Philippus und Jakobus geweiht, ein Altar zu Ehren des Heiligen Florian und der Heiligen Jungfrau Ottilie, und ein Altar zu Ehren des Heiligen Sylvester (Viehpatron) und des Heiligen Martin (Patron der Armen)." Seit der Restaurierung der Kirche im Jahr 1867 thront auf dem linken Seitenaltar nur noch der Heilige Martin (mit der Gans) bzw. im Marienmonat Mai die Muttergottes (geschaffen 1978 vom Denninger Bildhauer Karl Potzler), auf dem rechten Seitenaltar der Heilige Sylvester (mit dem Ochsen). In dieser Zeit dürfte auch das Bild der beiden Apostel Philippus und Jakobus entstanden sein. Geschaffen hat den Hauptaltar und die beiden Seitenaltare ein Schreiner aus Zorneding. 1939 (inzwischen war Daglfing aus dem Pfarrverband von St. Lorenz in Oberföhring ausgeschieden und der Pfarrei St. Emmeram zugeteilt worden), konnte Kardinal Michael Faulhaber die Kirche neu weihen, nachdem das Kirchenschiff vergrößert, die Orgelempore und darunter der Beichtstuhl und die Lourdesgrotte neu gestaltet worden waren. Der Kreuzweg ist eine Kopie des barocken Kreuzweges in St. Moritz in Augsburg. Der Ambo stammt aus dem Jahr 1970 und wurde nach einem Entwurf von Karl Potzler gefertigt. 1989 wurde die Kirche komplett restauriert. |