Mariä Verkündigung, Leeder |
Mariä Verkündigung, kath.
Leeder, Weldener Str.
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zur Baugeschichte:
Nach dem Abriss der baufälligen Vorgängerkirche wurden Langhaus und Chor der Kirche auf das unermüdliche zehnjährige Betreiben des Pfarrers Thomas Zeller
seit 1739 neu erbaut. Die Pläne fertigte nach einem Planvorschlag Johann Georg Fischers aus Füssen, der Maurer und Stuckateur Michael Socher aus Denklingen
an. So entstand an dem unverputzten Backsteinturm aus dem frühen 15. Jahrhundert ein breit gelagertes Langhaus mit einem schmäleren Chor, dessen Breite
dem des alten Kirchenbaus entspricht. Die erste Ausstattung erhielt das Gotteshaus zwischen 1742 (Weihe am Laurentiustag) und 1752. Die Stuckaturen mit
ihren reichen assymetrisch aufgebauten Ornamentsequenzen stammen aus einer Wessobrunner Werkstatt. Stilistische Ähnlichkeiten verweisen auf Abraham Baader.
Ohne mit letzterem verwandt gewesen zu sein, erhielt Johann Baptist Baader, in der Region auch "Lechhansl" genannt, den Auftrag für die Altargemälde. Er
stammte aus dem nahe am Lech gelegenen Lechmühlen, hatte in Augsburg bei
Johann Georg Bergmüller gelernt und kam gerade von einer Italienreise zurück,
als er 1749 das Hauptaltarbild Mariae Verkündigung malte. 1752 folgten die Nebenaltarblätter "Hl. Anna, Maria Lesen lehrend" und "St. Joseph als Sterbepatron".
Für die Deckengemälde, 1747 entstanden, die sich im Hauptgemälde inhaltlich auf die finanziell am Kirchenneubau intensiv beteiligte Rosenkranzbruderschaft
beziehen, zeichnete der Unterdießener Maler Anton Mörz verantwortlich.
Im 19. Jahrhundert wurden mehrfach die Altäre verändert, so dass sich die barocken Altarbauten nur in Teilen erhalten haben. Alle Figuren des Hauptaltars sind Teil des originalen Figurenschmuckes des 18. Jahrhunderts: die eindrucksvollen, sitzenden "Gesims- Engel", die Putti, die Gott-Vater-Figur und die Bistumsheiligen "St. Ulrich und St. Afra". Die letzte Kirchenrenovierung im Jahr 1998 / 1999 war notwendig geworden, als sich Risse in dem flach gewölbten Langhaus zeigten. Gravierende, aber auf den ersten Blick fast unsichtbare Schäden im Dachwerk forderten sofortiges Handeln. Neben den ausgedehnten Reparaturen im Dachstuhl wurde eine gründliche Reinigung des Innenraumes möglich. Somit zeigt sich das Gotteshaus heute wieder in seiner (fast) ursprünglichen Farbenpracht. Zusammengestellt von dr. michaela haibl |